Am 11.9.2023, einem Montagabend, waren wir zu einer vom Bergsträßer Bienenzüchterverein (BBV) organisierten Betriebsbesichtigung in der Imkerei Schemel eingeladen.
Nach einigen Begrüßungsworten vom Vorsitzenden des BBV, Klaus Brinkmann, übernahm der Firmeninhaber, Holger Schemel, das Wort. Unterstützt wurde er von seiner Frau und seinen beiden Töchtern, von denen die eine, Kathleen Schemel, mittlerweile eine ausgebildete Tierwirtin „Fachrichtung Imkerei“ ist und unabhängig (!) von der Berufsimkerei ihres Vaters in die Königinnenzucht eingestiegen ist.
Wir haben im modernen Schulungsraum, später aber auch in den eigentlichen Betriebsräumlichkeiten viel über die Berufs-Wanderimkerei Schemel erfahren. Holger Schemel ist engagiert und wortreich auf alle Fragen eingegangen und hat die meisten auch beantwortet. Es schien ihm wichtig zu sein, die Unterschiede zwischen der Imkerei, mit der der Lebensunterhalt der ganzen Familie bestritten werden muss, und der Hobby-Imkerei zu verdeutlichen. Die Wirtschaftlichkeit und Effizienz der Prozesse, sowohl bei der Honiggewinnung als auch bei der Wachsverarbeitung, haben hier natürlich eine höhere Priorität und müssen durch die schiere Menge der zu betreuenden Völker (ca. 700) mehr automatisiert und durchgetaktet sein. Gerade auch dann, wenn dazu noch viel gewandert wird, um Spezial-Sortenhonige zu erzeugen.
Kreativität und handwerkliches Geschick sind auch sehr hilfreich dabei, wie er uns am Beispiel seiner beiden selbst gebauten (bzw. umgebauten) Maschinen „Asterix“ und „Obelix“ bewies, als er uns ihren Zweck und ihre Funktionsweise erklärte.
Seinen Erfolg konnten wir im Hofladen bewundern – eine Vielzahl an verschiedenen Honigsorten in den unterschiedlichsten Packungsgrößen, dazu unglaublich viele verschiedene Honig-, Wachs-, Pollen, Propolis-, etc.-Produkte.
Interessant war auch sein Honig-Selbstbedienungshaus, das zur Zeit ganz gut funktioniert (allerdings auch kameraüberwacht).
Viel Wert legt Holger Schemel auf die Gesundheit seiner Bienen, denn das ist die Basis für den ganzen Familienbetrieb, wie er mehrfach betonte. Ein Ausfall durch Krankheiten könnte bei seinen Völkerzahlen schließlich nicht einfach ad hoc ersetzt werden.
Am Ende der langen Tour versammelten wir uns alle wieder im Schulungsraum und während die übrigen einige Themen noch intensiver mit der Familie Schemel diskutierten (siehe auch auf der Homepage des BBV https://bergsträsserbienenzüchterverein.de/aktuelles/), verabschiedeten wir uns nach über 3 Stunden mit vielen neuen Eindrücken von unseren Gastgebern.