Die asiatische Hornisse (Vespa Velutina) ist stark auf dem Vormarsch und hat auch uns hier in Darmstadt in diesem Jahr schon einiges gekostet. Die Art ist offiziell seit März 2025 als „weit verbreitet“ und nicht mehr „invasiv“ eingestuft, was zur Verschiebung der Verantwortung bei der Eindämmung der Art geführt hat – von den Schultern der Stadt/dem Land auf die Schultern derer, die im Moment am offensichtlichsten darunter zu leiden haben: den Imkerinnen und Imkern.
Stefan Fuchs, ein vielseitig engagierter Darmstädter Imker, lud deshalb am 26.11.2025 zu einem runden Tisch „Vespa Velutina“ in die neuen Räumlichkeiten des BUND in der Orangerie ein, um die bislang einzeln Handelnden zusammenzubringen, zu vernetzen und im kommenden Jahr dadurch eine wirkungsvollere Eindämmung der Ausbreitung zu erreichen.
Drei Imkervereine (Weiterstadt-Gräfenhausen, Darmstadt-Griesheim und Roßdorf), das Umweltamt Darmstadt, das Umweltamt Mörfelden, der BUND, die Stadtverordneten, der Kreisverband Starkenburg Kleingärten, das Bieneninstitut Kirchhain und die Hornissenberatung waren in der Runde durch jeweils eine Person vertreten, tauschten Erfahrungen und Informationen aus und besprachen sowohl die aktuelle Situation als auch Vorschläge für sinnvolle Maßnahmen, um im nächsten Jahr mehr gemeinsam und somit effektiver den Vormarsch der asiatischen Hornisse und die von ihr verursachten Schäden einzuschränken.
Denn auch wenn die Art nicht mehr als „invasiv“ im offiziellen Sprachgebrauch genannt wird, breitet sie sich doch in genau diesem Maße aus, wie die aus der Runde berichteten Zahlen bestätigen:
Darmstadt + Weiterstadt
2024: 10 + 4 Nester entfernt
2025: 38 + 16 Nester entfernt
Mörfelden
2024: 0 Nester
2025: 3 Nester entfernt
Und auch die Betroffenen werden nicht mehr nur noch diejenigen sein, die sich der Imkerei widmen, sondern auch zunehmend die Obstbauern und Landwirte sowie die Bevölkerung allgemein, denn die asiatische Hornisse bedient sich auch gern an Weintrauben u.a. Obst, was zum Verderben der Früchte führt und die Erntemenge reduziert. Durch ihre Aggressivität im Rahmen der Nestverteidigung ist es sehr wahrscheinlich, dass sich bei vermehrter Anzahl der Nester im Stadtgebiet auch die Meldungen von Stichverletzungen häufen werden. Deswegen ist es so wichtig, wirklich alle Beteiligten einzubinden und sich über die beste Vorgehensweise zu einigen.
An diesem ersten runden Tisch wurden dafür schon einige Vorschläge für Maßnahmen besprochen, z.B.:
• Sammlungen innerhalb der Imkervereine zur Bezahlung von Nestentfernungen (von Weiterstadt und Roßdorf bereits umgesetzt)
• Sensibilisierung der Bevölkerung durch verstärkte Information (Pressemitteilungen/Infokampagne des Umweltamts geplant)
• Lokales Monitoring, auch in Form geografischer Karten
• Erweiterung des Schulungsangebots (Vorträge, Flyer, Homepages)
• Ausschüttung von Prämien für jedes gefundene/entfernte Nest
• Beschaffung von Ausrüstung zur Nestsuche und -entfernung aus Fördermitteln des Landes
• Unterstützung von Forschungen zur Vespa Velutina
Wichtig bei alldem bleibt dabei, jegliche Schäden zu melden, damit ein Überblick über die Verluste und deren geografische Verteilung möglich wird (https://www.onlineumfragen.com/login.cfm?umfrage=129839, https://deutscherimkerbund.de/neues-zubreak-vespa-velutina).
Für Anfang des nächsten Jahres ist ein weiterer runder Tisch geplant, zusätzlich auch mit jemandem vom Kreis LADADI, um die Maßnahmen und das weitere geplante Vorgehen konkreter zu besprechen.

