Workshop zum Thema „Vespa Velutina“ am 29.11.2025 in Darmstadt
Ein riesiges faszinierendes Gebilde hing vor unseren Augen. Ein Wunder, dass ein vielfach kleineres Insekt so etwas Großes erschaffen kann. Die Gänge und Einrichtungen innerhalb dieses Gebildes wirken hoch effizient, ausgerichtet auf maximal ergiebige Produktion von Individuen, die ihrerseits ebensolche Bauten errichten werden.


Beängstigend, dieses exponentielle Wachstum, welches unbekämpft eine wahre Flut an asiatischen Hornissen nach Darmstadt und Umgebung spülen könnte. Wenn es nicht engagierte Personen gäbe, die sich dieser Flut entgegenstemmen. Eine von ihnen ist Nicole König, Hornissenberaterin, Nestentfernerin und selbst auch Imkerin, deren spannendem Vortrag wir lauschten und die uns mit vielen Informationen, Tipps und Erfahrungsberichten über die asiatische Hornisse versorgte.

Möglichst viele Nester der Vespa Velutina zu finden und zu beseitigen, ist ein wichtiger Baustein im Bemühen, die invasive Art einzudämmen. Zu groß und vielfältig wären die Schäden, würde sie sich ungehindert und ohne natürliche Feinde weiter ausbreiten können.
Für ihre Brut stehen Insekten auf dem Speiseplan, hauptsächlich Honigbienen, aber auch alle übrigen, wie Wildbienen und Wespen. Eine Dezimierung all dieser Insekten hat unmittelbar auch eine Dezimierung der Bestäuberleistung zur Folge, was unangenehme Auswirkungen auf die Landwirtschaft haben wird. Die ausgewachsene asiatische Hornisse labt sich aber auch gern am Saft von Früchten, die – einmal angeknabbert – nicht mehr gesund geerntet werden können. Obstbauern und Winzern werden dadurch Ernteverluste drohen.
Und nicht zu vergessen die Schäden, die die wehrhaften Tiere mit ihrem Stachel jeder nichtsahnenden Person, die einem Nest unbewusst zu nahe kommt, zufügen könnten. Denn die Primärnester, welche zum Start der Saison von den überwinterten Hornissen-Königinnen gebaut werden, können sich überall befinden: in Schuppen, in Rollladenkästen, unter Dachvorsprüngen, in Hecken, in Terrassenboxen, sogar im Boden wurden schon Nester gefunden. Gar nicht angenehm, wenn dort dann Rasen gemäht wird…
Zum Ende des Vortrags, der dank Prof. Dr. Marcus Zinn in den Räumlichkeiten des Fachbereichs Informatik der TU Darmstadt stattfand, konnten wir hautnah erleben, wie neueste Technologie zum Auffinden von Nestern eingesetzt werden kann. Die Geräte, die wie Spielzeugpistolen aussehen, können Signale empfangen und die Richtung sowie Stärke der Signale anzeigen. Damit ist es möglich, eine mit einem Sender versehene Hornisse auch ohne Sichtkontakt bis zu ihrem Nest zu folgen und dieses auch weit oben in Bäumen zu entdecken.

Im nächsten Jahr wird es weitere Vorträge und Informationsveranstaltungen geben. Ich kann sie jedem nur empfehlen!

